- Mama Africa in Ouagadougou -

Überraschend, umwerfend und unglaublich war es als ich im burkinischen Fernsehsender RTB, die Ankündigung für „das“ große Konzert zur Feier des Ramadan gesehen habe.
Miriam Makeba soll tatsächlich nach Ouagadougou kommen, um dort am 13.10.2007 auf die Bühne zu treten. Ich konnte die Neuigkeit gar nicht glauben und habe mich sofort bei dem Fernsehsender gemeldet, um es zu bestätigen. Wahrhaftig, für 10.000 F CFA kann ich Miriam Makeba live sehen. Wer hätte mit so einer Chance gerechnet, ich nicht! Also kratzte ich mein letztes Geld zusammen, um dieses Konzert, dieses Geschenk wahrzunehmen...

Miriam Makeba zählt als „die“ Stimme Afrikas und ist durch ihre langjährige und einschlägige Musikkarriere auf der ganzen Welt bekannt. 1932 in einem Township nahe Johannesburg (Südafrika) geboren, beginnt Miriam Makeba in den 50 er Jahren als Sängerin auf der Bühne zu stehen. Ihre Songs sind eine Mischung aus afrikanischen traditionellen Klängen und Jazz, den sie zu dieser Zeit im Radio hörte. Ihre Musik wird zum Instrument gegen das Apartheid-Regime in ihrem Land anzukämpfen. Aufgrund ihrer öffentlichen Kritik wurde sie von der Regierung ausgewiesen und lebte 30 Jahre im Exil (v.a. Guinea). Ihre Musik ist mehr als nur Entertainment, es ist ihr Schlüssel die Menschen über die ungerechte Situation in ihrem Land aufmerksam zu machen und das Apartheid-Regime anzuklagen. Sie hat mit vielen Musiklegenden zusammen gespielt und hat internationale Popularität.

Ihre Ideologie und Leidenschaft wird deutlich, indem sie mit ihren 75 Jahren und körperlichen Schwächen keine Mühen scheut, die Menschen an ihrer Musik teilhaben zu lassen. Somit stand sie dann am 13. Oktober in Ouagadougou auf der Bühne. Von tosendem Beifall begleitet, tritt sie gegen 22 Uhr mit ihrer Band vor das Publikum.
Sie ist alt geworden, doch ihre Ausstrahlung hat nicht an Eleganz und Stärke verloren. Sie erhebt ihre Stimme, mit der selben Energie wie früher, und stellt dann ihre Bandmitglieder vor, -ein harmonisches Fest auf der Bühne!
Ihr Gesang geht in ein tiefes und kraftvolles Keuchen über, das Publikum lauscht ihr in absoluter Stille. Ihre Songs bringen die Zuschauer sofort zum Tanzen, was sich unaufhörlich bis zum Ende des Konzerts fortsetzt. Das Talent zum Tanzen hat Miriam Makeba ebenso nicht verloren, sie bewegt sich auf der Bühne als würde die Musik ihr Alter übertönen.
Es ist unglaublich! Mit PataPata ist die Menge nicht mehr zu halten, alt und jung, schwarz und weiß, alle tanzen miteinander und sind glücklich.

Leider war ihr Auftritt bereits nach 50 min vorbei, da ihr die Veranstalter nicht mehr Zeit einräumten, aufgrund verschiedener Vorbands... -unverständliches Kopfschütteln-!
Dennoch hatte Miriam Makeba ihr Publikum auf ein neues verzaubert. Sie ist eine einzigartige Powerfrau, die noch immer die selben Ideale und Werte vertritt und für diese kämpft. Sie appelliert vor allem an die junge Generation nicht die Augen vor der Realität zu verschließen und gegen die vorherrschenden Ungerechtigkeiten aufzustehen, für eine bessere Zukunft!

Mit diesen Worten verlässt Miriam Makeba das Podium und alle Leute verlassen das Gelände. Doch ich brauche noch ein paar Minuten, um in Ruhe die Eindrücke und Gefühle des Konzerts zu realisieren.
Wer weiß wann und ob wir Mama Afrika wieder auf der Bühne sehen werden...
Vielen Dank!


Wer weitere Informationen zu Miriam Makeba sucht, unter folgenden Links werdet ihr fündig:
http://www.global-mojo.com/specialsite/makeba/
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/miriam-makeba/
http://www.concerto.at/4-04/titel.htm

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